Dienstag, 31. Mai 2016 | 10.00 bis 17.00 Uhr
Friedrich-Ebert-Stiftung
Hiroshimastraße 17 | 10785 Berlin
Erleichterung am Abend nach den jüngsten Landtagswahlen: Die Wahlbeteiligung ist in allen drei Bundesländern gestiegen. Entsetzen am Wahlabend: Viele bisherige Nichtwähler haben Ihr Kreuz bei der rechtspopulistischen AfD gemacht. Zwar waren es nicht allein ehemalige Nichtwähler_innen, die eine neue Partei stark gemacht haben, aber doch auffallend viele.
Wenn nur wenige Menschen von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen, untergräbt das nicht nur die Legitimationsgrundlage politischen Handelns, sondern wirft auch die Frage auf, was dem entgegen gesetzt werden kann.
Eine Fachtagung der Friedrich-Ebert-Stiftung am 31. Mai stellt die bisher bekannten Ergebnisse der Erforschung von Nichtwähler_innen vor, teilweise basierend auf den Daten der letzten "Mitte-Studie" der FES aus dem Jahr 2014.
Es zeigt sich, dass Nichtwähler_innen – ähnlich wie potentielle Wähler_innen der AfD – Gewalt eher billigen und selbst auch eher zu Gewalt bereit sind. Ähnlich wie Wähler_innen der AfD äußern sie signifikant mehr kollektive Wut als Wähler_innen anderer Parteien.
Auch 2016 hat die Friedrich-Ebert-Stiftung wieder eine repräsentative Erhebung zu rechtsextremen und menschenfeindlichen Einstellungen in Deutschland in Auftrag gegeben. Schwerpunkte der neuen FES-"Mitte Studie" sind die Wahrnehmung von Flucht und Migration, Gewaltbilligung und -bereitschaft, rechtspopulistische Einstellungen, die Akzeptanz oder Zurückweisung kultureller Vielfalt sowie das Ausmaß von Demokratiemisstrauen.
Wissenschaftlicher Partner ist wie 2014 das Institut für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld. Die Studie erscheint im November.
Nichtwählerveranstaltung am 31. Mai:
Dr. Dietmar Molthagen, Dr. Ralf Melzer
dietmar.molthagen(at)fes.de
FES-Mitte-Studie 2016:
Dr. Ralf Melzer
ralf.melzer(at)fes.de