Netzwerk Demokratie/Geschichte 2018/19

Kurzinfo

2018 jährt sich die November­revolution zum 100. Mal. Sie bedeutete nicht nur das Ende des Ersten Weltkriegs, sondern auch den Beginn der ersten Demokratie in Deutschland. Dieser Blog begleitet Jubilä­umsvorbereitungen mit dem Aufbau eines Netzwerks De­mokratie/Geschichte 2018/19.


„Umkämpfte Wege der Moderne. Perspektiven auf Gesellschaft und Kunst im Deutschen Reich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts“

Ankündigung Tagung Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschicht, 12.10. - 14.10.2017, Einreichfrist 20.06.2017

Als eines der politischen Zentren des Deutschen Reiches wurde die idyllisch-pittoreske Hohenzollernresidenz Potsdam 1918 zum symbolischen Schauplatz des Umbruchs der Moderne. Die Abdankung des deutschen Kaiser Wilhelms II. bedeutete den Endpunkt der Monarchie. Die in der Folge um das politische und gesellschaftliche Erbe entbrannten Machtkämpfe polarisierten weite Teile der Gesellschaft und ließen ein politisch und kulturell konträres Klima entstehen, das seinen Niederschlag auch in Potsdam und der Partnergemeinde Nowawes, dem heutigen Stadtteil Babelsberg, fand.

Mit dem Ausbruch der Novemberrevolution positionierten sich progressive, moderate und konservative Akteure gegeneinander und nutzen die privaten und öffentlichen Lebenswelten, um ihre politischen, sozialen und künstlerischen Positionen im Kampf um Deutungshoheit zu zementieren. Einer dieser Standpunkte fand seinen gestalterischen Widerhall in der 1918 formierten Novembergruppe, die als „Vereinigung der radikalen Künstler“ im Kontext von Aufbruch, Revolution und Neubeginn einen Weg in die Moderne beschritt.

 

Die Tagung unter der Projektleitung von Dr. Jutta Götzmann möchte mit zwei strukturellen Schwerpunkten die Schwesterdisziplinen Kunstgeschichte und Geschichtswissenschaft zusammenbringen, um vielschichtigen Phänomenen nachzuspüren sowie die Komplexität und die Herausforderungen der jungen Republik auf diesen umkämpften Wegen der Moderne zu diskutieren. Ferner sollen für Potsdam und die Region en detail künstlerische Auseinandersetzungen von 1918 bis 1939/1945 akzentuiert und die gesellschaftlichen Kennzeichen dieser Epoche im Lokalen untersucht werden, dies auch vergleichend mit anderen Städten des Reichs. Dabei birgt die scheinbare Einschränkung des Blicks auf die Städte und ihr Umland Vorteile: So können die allgemeinen historischen Darstellungen zur Weimarer Republik und Nationalsozialismus für einen konkreten Ort überprüft werden: Denn den in Potsdam bspw. weit verbreiteten monarchisch-traditionellen und bisweilen nach Restaurierung strebenden Grundhaltungen standen Aktionsräume progressiver und avantgardistischer Kräfte gegenüber, deren Wirken und Handeln bis heute oftmals im histo-riographischen Schatten verbleibt und deren Analyse einen differenzierten Befund ermöglichen soll. Welche gesellschaftlichen und künstlerischen Strömungen der Moderne sind nach dem Ersten Weltkrieg in Europa und der neugeschaffenen deutschen Republik zu beobachten? In welcher Weise interagieren diese miteinander? Wie gestalteten sich die Kämpfe der ver-schiedenen gesellschaftlichen und künstlerischen Strömungen? Welche Rolle spielen spezifische Milieus für die Kämpfe um Deutungshoheit und gesellschaftliche Zukunftsentwürfe im öffentlichen Raum? Wie lassen sich diese Auseinandersetzungen im lokalen Raum bzw. in Potsdam nachvollziehen? Wie sieht es in anderen Städten ähnlicher Größe aus – lassen sich hier Gemeinsamkeiten oder Unterschiede entdecken?

 

Bewerbungsfrist 20.06.2017

Projektleitung Dr. Jutta Götzmann

 

Kontakt Wenke Nitz, Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte

wenke.nitz@rathaus.potsdam.de


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Referat Public History, Netzwerk Demokratie/Geschichte 2018/19

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