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Film im Gespräch: "Der Aufenthalt"

Veranstaltungsnummer: 252757als .ics herunterladen

Aus Anlass des 90. Geburtstags von Wolfgang Kohlhaase!

DEFA 1983, Orwocolor, 102 min, Regie: Frank Beyer, Darsteller u.a. Fred Düren: Oktober 1945: Der 19-jährige deutsche Kriegsgefangene Mark Niebuhr kommt mit anderen Gefangenen auf einem Warschauer Bahnhof an. Eine polnische Frau, die auf ihren Zug wartet, glaubt in ihm den SS-Offizier zu erkennen, der ihre Tochter bei einer Razzia in Lublin ermordet hat. Niebuhr kommt in Haft. Er erlebt den Hass eines polnischen Mitgefangenen, bei Arbeitseinsätzen wird er zu den gefährlichsten Aufgaben eingeteilt. Er wird in eine neue Zelle verlegt, wo bereits andere deutsche Kriegsgefangene sitzen. Unter ihnen herrscht eine strenge militärische Ordnung, die auf ihren einstigen Dienstgraden basiert. Langsam erkennt Niebuhr, dass er mit Mördern, Henkern und echten Kriegsverbrechern in einer Zelle sitzt. Er beginnt, sich von ihnen zu distanzieren, isoliert sich und wird letztlich von ihnen ausgestoßen. Während einer nach dem anderen der übrigen Gefangenen zur Hinrichtung gebracht wird, erkennt man letztlich Niebuhrs Unschuld.

In seinem 1977 erschienenen Roman "Der Aufenthalt" verarbeitete der Schriftsteller Hermann Kant seine eigenen Erlebnisse während der polnischen Kriegsgefangenschaft zwischen 1945 und 1949. In Polen erregte das Buch Unmut, da es angeblich eine polnische Armee zeige, die einen Unschuldigen festhalte und drangsaliere. Dieses Bild würde, hieß es damals, dem polnischen Volk nicht gerecht werden und antipolnische Ressentiments schüren. Auf Intervention des polnischen Botschafters verhinderte die DDR-Regierung, dass der Film auf der Berlinale 1983 in West-Berlin laufen durfte, obwohl ihm Chancen auf einen Preis eingeräumt wurden.

Wolfgang Kohlhaase, Frank Beyer und Hauptdarsteller Sylvester Groth erhielten 1984 den Heinrich-Greif-Preis. Zuvor hatte der Film schon den Kritikerpreis der Sektion Theorie und Kritik des Verbands der Film- und Fernsehschaffenden als bester DEFA-Film gewonnen. Sylvester Groth erhielt den Preis außerdem als bester Darsteller. Auch auf dem Nationalen Spielfilmfestival der DDR wurde der Film mit mehreren Preisen ausgezeichnet.

Unsere Gesprächspartner an diesem Abend sind Wolfgang Kohlhaase und Sylvester Groth.

Bitte benutzen Sie am Veranstaltungstag folgenden Link: www.fes.de/landesbuero-sachsen-anhalt/live-stream



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Termin

Mittwoch, 10.03.21
18:00-21:00 Uhr

Teilnahmepauschale
keine

Veranstaltungsort

Online

Ansprechpartner_in

Dr. Ringo Wagner

Kontaktanschrift

Friedrich-Ebert-Stiftung
Landesbüro Sachsen-Anhalt
Otto-von-Guericke-Straße 65
39104 Magdeburg
Tel. 0391-56876-0, Fax 0391-56876-15
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