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Die Erben der Arisierung - Menschliches Versagen

Veranstaltungsnummer: 239291als .ics herunterladen

Filmvorführung:

"Menschliches Versagen"
Dokumentarfilm von Michael Verhoeven,
D 2008, Dok., 91 min.

In seinem Film zeigt Michael Verhoeven anhand der konkreten Geschichten von Betroffenen die Ausgrenzung, Entrechtung, Enteignung und schließlich Deportation der deutschen Juden auf. Den zentralen Themenbereich des Filmes bildet - angeregt durch eine vom Historiker Wolfgang Dreßen initiierte Ausstellung - die sogenannte "Arisierung" jüdischen Eigentums und Vermögens, die vollständige Ausraubung der jüdischen Bevölkerung.

Der vor allem durch seine Spielfilme bekannte Regisseur ("Die weiße Rose") lässt dabei deutlich werden, wie weitreichend die Bevölkerung an der "Arisierung" in Deutschland und den besetzten Ländern beteiligt war.

"Menschliches Versagen" ist nicht nur vergangenheitsorientiert, sondern findet immer wieder Anknüpfungspunkte im Hier und Jetzt. So ist etwa die Rede von Beamten, der nicht nur Enteignung, sondern auch Restitutionen zurückgekehrter Juden durchführten, oder von Ober-finanzdirektionen, die bestimmte Unterlagen auch über 60 Jahre nach dem Ende der NS-Diktatur noch immer nicht freigeben wollten.

"Die Erben der Arisierung" -
Vom Umgang heutiger Eigentümer mittelständischer Familienunternehmen mit der NS-Vergangenheit ihrer Firmen und Familien Vortrag von Armin H. Flesch (Freier Journalist und Autor)

Erinnerung und Wahrhaftigkeit sind von zentraler Bedeutung in einer Zeit, in der antisemitische Ressentiments zunehmen und bei Umfragen mehr als 50 Prozent der Befragten mit dem Begriff Auschwitz nichts anzufangen wissen.

Zum Erinnern an die Zeit des Nationalsozialismus gehört auch die Aufarbeitung eines vergleichsweise wenig beachteten, aber bis heute nachwirkenden Verbrechens: Die "Arisierung" genannte Enteignung der deutschen und europäischen Juden.

Den Anfang machte eine E-Mail an Armin H. Flesch vom 20. Juni 2014. Geschrieben hatte sie der Enkel eines ehemaligen Frankfurter jüdischen Unternehmers, dessen Firma Mitte der 1930er Jahre "arisiert" worden war. 80 Jahre später behaupteten die Nachkommen des einstigen "arischen" Inhabers wahrheitswidrig, ihr Unternehmen blicke auf "100 Jahre Familientradition" zurück.

Die Suche nach alten Unterlagen führte Armin H. Flesch zu weiteren, teils spektakulären Arisierungsfällen. Er begann eine grundlegende Beschäftigung mit dem Thema, die bis heute andauert: Wer profitierte vom legalisierten Raub und Mord an den Juden? Wie verhalten sich die heutigen Eigentümer arisierter mittelständischer Familienunternehmen zur NS-Vergangenheit ihrer Firma und Familie? Welche Bedeutung hat die "Arisierung" für das Verständnis des Holocaust und der deutschen Gesellschaft vor und nach 1945? Welche konkreten Auswirkungen hat sie bis heute?

Diese und weitere Fragen stehen im Zentrum des Vortrags.

Sie sind herzlich eingeladen!

Katrin Wuschansky Max Steinacker
Friedrich-Ebert-Stiftung Gegen Vergessen - Für Demokratie

Termin

Dienstag, 17.09.19
- Uhr

Teilnahmepauschale
keine

Veranstaltungsort

Breite Str. 1A
14467 Potsdam

Ansprechpartner_in

Katrin Wuschansky

Kontaktanschrift

Friedrich-Ebert-Stiftung
Landesbüro Brandenburg
Hermann-Elflein-Str. 30/31
14467 Potsdam
Tel. 0331-292555, 275880 und 297619
Fax 0331-2803356



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