- Erfurt
freie Plätze

Literarischer Salon - Menschheitsdämmerung

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Revoltierende Matrosen und Soldaten hatten dem Ersten Weltkrieg ein Ende gesetzt. Der Kaiser floh in die Niederlande, Philipp Scheidemann rief am 9. November 1918 vom Fenster des Berliner Reichstags die Republik aus. Verzweiflung, Hunger und Elend herrschten allerorten, doch alsbald wuchs die Zuversicht: »Hoppla, wir leben!«
Künste und Wissenschaften blühten auf. Es begann eine grandiose Epoche der Meisterschaft und Kreativität, vor allem in den Jahren zwischen 1924 und 1929, gelegentlich verklärt als »Die Goldenen Zwanziger«. Die schöne Literatur erreichte eine Blüte, wie sie seit den Jahren der Weimarer Klassik in Deutschland nicht mehr zu erleben war. Ihre Werke setzen noch heute Maßstäbe und gehören zum literarischen Kanon. Ebenso geschah es in der Bildenden Kunst und für die Musik bestimmte die Avantgarde die Programme der Konzerthäuser und Opern. Die Meister der Bauhaus-Schule um Walter Gropius wurden in der Architektur weltberühmt.
Theater- und Literaturkritik lebten auf. Sie erreichten ein nie wieder erreichtes Niveau der kritischen Auseinandersetzung in Deutschland, das für einige Jahre ein geistiges und künstlerisches Zentrum der Welt war. Die Nazis bereiteten dem 1933 ein Ende.

Die Literatur nach dem Ersten Weltkrieg ist durchzogen von der Schilderung der Gräuel der Schlachten einerseits wie andererseits der Erinnerung an die klassische Literatur als humanistischem Gegenpol. Kriegsbilder erscheinen im lyrischen und dramatischen Gedicht. Seinen Höhepunkt im Roman erfährt das Genre in »Im Westen nichts Neues« Gedichte und Dramen des deutschen Expressionismus versuchen das »Menschliche im Menschen zu erkennen, zu retten und zu erwecken«, so Kurt Pinthus im Vorwort zur Sammlung »Menschheitsdämmerung« (1920). In der Nachfolgenden »Neue Sachlichkeit« betont stattdessen das oft bittere Geschehen des Alltags in den Großstädten. Die Theaterszene verändert sich dramatisch. In der Architektur dominiert das Bauhaus, gegründet 1919 in Weimar.

Im Literarischen Salon in Erfurt wird an zwei Abenden an die grandiose Literatur der Weimarer Republik erinnert und dabei werden auch regionale Bezüge hergestellt. Der Germanist Prof. Dr. Lutz Götze ist für das Manuskript verantwortlich, die Schauspielerin Franziska Bronnen leiht den ausgewählten Texten ihre einzigartige Stimme.

Die Veranstaltungen finden in Kooperation mit dem Literaturverein Erfurter Herbstlese e. V. im Kultur: Haus Dacheröden statt.



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Termin

Dienstag, 05.02.19
19:00-21:00 Uhr

Teilnahmepauschale
keine

Veranstaltungsort

Haus Dacheröden

Anger 37
99084 Erfurt

Ansprechpartner_in

Irina Mohr

Kontaktanschrift

Friedrich-Ebert-Stiftung
Landesbüro Thüringen
Nonnengasse 11
99084 Erfurt
Tel. 0361-59802-0, Fax 0361-59802-10



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