Kosovo verstehen: ein Land in der Zerreißprobe

Veranstaltungsnummer: 230233 – als .ics herunterladen

Albanisch, Nation, serbische Provinz, autonom und seit 2008 selbsterklärt unabhängig - der Kosovo spiegelt die jahrhunderte-alte Zerrissenheit der Balkan-Region wider. Das Land, halb so groß wie das Bundesland Hessen, hat eine bewegte Geschichte und wurde durch die Geschichte immer wieder bewegt. Deutschland hat das Land gleich nach seiner Unabhängigkeitserklärung anerkannt, viele andere Staaten, wie der Nachbar Serbien, (noch) nicht: Die Europäische Union (EU) versucht im Streit um die Grenzziehung zu vermitteln, Anfang September brach die serbische Seite die Verhandlungen bis auf weiteres ab. Auf dem Westbalkan-Gipfel im Mai bekräftige die EU, "dass sie die europäische Perspektive des Westbalkans uneingeschränkt unterstützt". Mit den nahezu gleichen Worten hatte die EU ihren südöstlichen Nachbarn schon 2003 versprochen, sie aufzunehmen. Doch auf die Erfüllung des "Versprechens von Thessaloniki" warten die Beitrittskandidaten Serbien, Montenegro, Mazedonien und Albanien sowie die "potenziellen Kandidaten" Kosovo und Bosnien-Herzegowina seitdem vergeblich.

Aber es sind nicht nur die großen, politischen Entwicklungen, die das Land prägen: Kosovo ist ein junges Land, mit einer aufstrebenden Generation, die eher außerhalb ihr Glück sucht, als in ihrer "land-locked" Heimat. Stadt-Land, Ost-West: Diese Zerrissenheit ist Teil der Gesellschaft - sie zu verstehen ist komplex, aber wir wollen es versuchen und laden Sie herzlich dazu ein.