- Halberstadt
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Die entführte Revolution: Ein- und Ausblicke aus dem politischen Alltag in Nicaragua

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Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre war Nicaragua in vieler Mund. Dort hatte ein Volksaufstand eine jahrzehntelange Diktatur hinweggefegt. Nun galt es, eine selbstbestimmte und demokratische Gesellschaft zu errichten. Viele zeigten sich dabei solidarisch: halfen bei der Kaffeeernte, spendeten Brillen oder lehrten nicaraguanische Studierende Deutsch. Aber auch die Anhänger des alten Regimes rüsteten sich. Bald versank das Land in einem blutigen Bürgerkrieg, der zu einem Stellvertreterkrieg zwischen Ost und West wurde. Militärisch gelang es den Sandinisten, dank massiver Unterstützung aus Kuba, der Sowjetunion und der DDR, die Oberhand zu behalten. Im Zuge der Abkommen von Esquipulas 1987 kam es jedoch zu Verhandlungen und anschließenden freien und fairen Wahlen, welche die Sandinisten im Februar 1990 unerwartet deutlich verloren.

Für viele war klar: die Lektion annehmen und eine tiefgehende Demokratisierung einleiten. Dass diese Chance verpasst wurde, hatte sicher verschiedene Gründe. Aber einer der stärksten Akteure auf der politischen Bühne - die Partei der Sandinisten - tat sich besonders schwer mit dieser Aufgabe. Im Ergebnis zogen sich Anhänger zurück oder wurden ins politische Abseits gedrängt.

Dennoch gelang es den Sandinisten um Daniel Ortega, bei den Präsidentschaftswahlen 2006 mit 37 % die Stimmenmehrheit zu gewinnen und an die Macht zurückzukehren. Die Wahlen von 2011 und 2016 entschieden sie noch deutlicher mit 62 bzw. 72 % für sich. Ergebnisse, die im nationalen wie internationalen Kontext heftige Diskussionen auslösten, weil beispielsweise nach der Verfassung die direkte Wiederwahl eines Präsidenten nicht erlaubt ist.

Dr. Wolfgang Bautz, langjähriger Hochschullehrer an verschiedenen Universitäten in Nicaragua, wird ein differenziertes Bildes der politischen Entwicklung zeichnen und mit Ihnen gemeinsam die Zukunft dieses mittelamerikanischen Landes diskutieren.

Die Veranstaltung wurde vom Kultusministerium als Lehrerfortbildungsveranstaltung weiterer Träger anerkannt (WT 2018-062-12 LISA).



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Termin

Mittwoch, 23.05.18
18:00-20:00 Uhr

Teilnahmepauschale
keine

Veranstaltungsort

Hotel Villa Heine, Kehrstraße 1
38820 Halberstadt

Ansprechpartner_in

Dr. Ringo Wagner

Kontaktanschrift

Friedrich-Ebert-Stiftung
Landesbüro Sachsen-Anhalt
Otto-von-Guericke-Straße 65
39104 Magdeburg
Tel. 0391-56876-0, Fax 0391-56876-15
e-mail: info.magdeburg@fes.de



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