Theologie in Deutschland

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Theologie ist wörtlich übersetzt das Wort oder die Lehre von Gott. Der aus dem Griechischen stammende Begriff ist im Christentum beheimatet. Die theologische Wissenschaft ist daher eine der ältesten Fachdisziplinen in der europäischen Wissenschaftsgeschichte und gehörte stets zu den Gründungsfakultäten altehrwürdiger Universitäten. Warum nun sollte man sich heute mit Theologie beschäftigen - zumal im religiös-weltanschaulich neutralen Staat? Und welche gesellschaftspolitische Bedeutung hat sie in der multireligiösen Gesellschaft? Antwor-ten auf diese Fragen ergeben sich aus drei Entwicklungen:

Erstens hat sich die theologische Landschaft in Deutschland in den vergangenen Jahren er-weitert. Neben den seit 2012 entstandenen Zentren für islamische Theologie gibt es auch Lehrstühle für jüdische und alevitische Theologie. Zweitens ist diese Ausweitung politisch ge-wollt und gefördert, dabei aber auch mit politischen Erwartungen erfüllt: Die in Deutschland beheimatete islamische Theologie beispielsweise soll einheimische Imame ausbilden, gegen Radikalisierung und für eine verbesserte Integration neu einwandernder Muslime wirken. Drit-tens stellt die skizzierte Entwicklung Fragen an die Zusammenarbeit verschiedener Theologien, an die Freiheit der Wissenschaft gegenüber politischen und gesellschaftlichen Erwartungen, an die Arbeitsmarktchancen der Absolvent_innen und an die Folgen der Ausweitung der theologischen Forschung und Lehre auf die Glaubensgemeinschaften.

Da diese Fragen alle Kirchen und Religionsgemeinschaften gleichermaßen betreffen, stellt die Friedrich-Ebert-Stiftung die Theologie in Deutschland sowie ihre gesellschaftspolitischen Im-plikationen in den Mittelpunkt der diesjährigen religionspolitischen Jahrestagung. Sie sind herzlich zu dieser Tagung eingeladen!