Die regionale Arbeit der FES in Südasien

Die regionale Arbeit der FES in Südasien zielt auf die Mitgliedsstaaten der "South Asian Association of Regional Cooperation (SAARC)", welche die Länder Afghanistan, Bangladesh, Bhutan, Indien, Malediven, Nepal, Pakistan und Sri Lanka umfasst.

Diese Region ist wie kaum eine zweite auf der Welt durch inner- und zwischenstaatliche Konflikte geprägt. Davon sind gleich mehrere in jüngster Zeit wieder neu aufgebrochen oder weiter eskaliert: Nach dem Wiedererstarken der Taliban in der Grenzregion zwischen Afghanistan und Pakistan hängt die Stabilisierung Afghanistans in zunehmendem Maße von einem gemeinsamen Vorgehen der beiden Staaten ab. Auch Pakistan wurde von einer ganzen Reihe von Krisen erschüttert, u.a. dem tödlichen Attentat an der ehemaligen Premierministerin Benazir Bhutto. Die Spannungen zwischen Indien und Pakistan um die Kashmir-Region haben in den letzten Jahren zwar deutlich abgenommen, eine Lösung ist in dieser Frage aber trotzdem noch nicht gefunden.

Angesichts dieser angespannten sicherheitspolitischen Lage ist die regionale Kooperation innerhalb der SAARC schwierig, aber gleichzeitig ohne Alternative. Mit Dialogprozessen und Austauschprogrammen auf verschiedenen Ebenen (Politik, Medien, Jugend) will die FES deshalb einen Beitrag sowohl zur Verbesserung der bilateralen Beziehungen als auch zur regionalen Integration leisten.

Erstaunlicherweise können viele südasiatische Staaten trotz des konfliktgeprägten Umfeldes ein recht hohes Wirtschaftswachstum vorweisen. Problematisch ist allerdings, dass der wirtschaftliche Erfolg nicht automatisch zu einem sozialen Fortschritt führt. Im Gegenteil: die Schere zwischen Stadt und Land sowie zwischen Arm und Reich nimmt fast überall weiter zu. Auf internationalen Konferenzen und Workshops weckt die FES deshalb ein Bewusstsein für soziale Ungleichheiten in der Region. Dabei wurde beispielsweise für die Umsetzung der ILO-Konvention 177 zum Schutz von Heimarbeiter/-innen geworben. 50 Millionen Menschen, die meisten davon Frauen, arbeiten in Südasien als Heimarbeiter/-innen - meist ohne gesetzliche Mindeststandards oder soziale Absicherung.

Neben der sicherheitspolitischen Dimension und der sozio-ökonomischen Entwicklung bildet die regionale Genderarbeit das dritte Standbein für die regionalen FES-Aktivitäten in Südasien. Angesichts der massiven Benachteiligung, unter der Frauen dort in Politik und Gesellschaft leiden, verfolgt die FES zwei Arbeitslinien: Zum einen "Gender und politische Partizipation" (z.B. Rolle von Frauen in politischen Parteien, Frauenquoten in der Politik) zum anderen "Gender und Arbeit", wo die Organisation von Arbeiterinnen im informellen Sektor im Mittelpunkt steht.

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Stefan Pantekoek

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Im Mittelpunkt der Arbeit des Referats Asien und Pazifik steht die Förderung der demokratischen Entwicklung und der sozialen Dimension des Wirtschaftswachstums in Süd-, Südost- und Ostasien. Dem internationalen Dialog in Asien selbst sowie zwischen Asien und Europa und den Fragen der Krisenprävention misst die Stiftung in den letzten Jahren eine immer größere Bedeutung bei.

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