3/2008 ARCHIV

 
   


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English Summaries

Autoren / Autorinnen / Authors



ARTIKEL / ARTICLES:


HANSJÖRG HERR / RAINER STACHULETZ
Deregulierung, Finanzmarktdesaster und Reformoptionen:
Die Hoffnung stirbt zuletzt

Deregulierte Finanzmärkte tragen keineswegs zur Wohlfahrt von Gesellschaften bei, denn sie bergen große Instabilitätspotentiale und haben in deflationären Phasen negative Folgen für Wachstum, Beschäftigung, Vermögens- und Einkommensverteilung. Die Entstehung eines »ungeduldigen Kapitalismus«, die voranschreitende Deregulierung, sowie die Zunahme der Spekulation bei gleichzeitiger Herabsetzung der Qualitätsstandards für Kredite haben zu heftigen Vermögensmarktinflationen mit nachfolgenden Deflationen beigetragen. Es besteht Reformbedarf, um die Fehlentwicklungen der letzten Jahrzehnte zu korrigieren.

 

MARC SAXER
Security Governance in a Post-sovereign World

In a growing number of states, the monopoly of force has eroded. On a systemic level, the validity of an international order based on sovereign states comes into question if a growing number of these states are merely fictional. Efforts by the international community to restore order and stop mass atrocities have created new forms of »soft« sovereignty, ranging from all-out international protectorates to forms of »supervised sovereignty« and »subsidiary transitional sovereignty.«

 

MARTIN SENN
Rogue No More!?
Die iranische Bedrohung in der Wahrnehmung der USA

Der Iran wird von den Entscheidungsträgern in den USA als nicht-demokratischer aggressiver und gleichzeitig irrationaler Akteur wahrgenommen, der über Massenvernichtungswaffen verfügt, und dessen Absicht es ist, die regionale und wenn möglich auch die internationale Ordnung zu zerstören. Dieses Feindbild, das seit der Frühphase der iranischen Revolution fortgeschrieben wird, basiert auf erstaunlich oberflächlichen und lückenhaften Kenntnissen des feindlichen Akteurs.

 

MICHAEL BRÖNING
Don‘t Fear the Shiites. The Idea of a Teheran Controlled »Shiite Crescent« over the Greater Middle East Is at Odds with Reality

In the Middle East and the USA the claim is abroad that there is a Shiite alliance directed from Iran that includes the Lebanese Hezbollah, the Syrian Assad regime, and the Shiite dominated government in Iraq, and reaches to Saudi Arabia. In fact, the confessional dimension plays a considerably more minor role, and moreover there are political tensions and conflicts within the Shia itself. These warnings of a threat from the »Shiite crescent« are not infrequently the product of political calculation.

 

BERNHARD STAHL
Serbiens Geisterfahrt nach Europa

Das Misstrauen Serbiens gegenüber der EU ist groß, und dies macht Brüssel ratlos. Der Grund für die wechselseitigen Missverständnisse liegt in unterschiedlichen Identitäten. Während die EU sich als leistungsorientierte und integrative »Zivilisation« versteht, die offen für neue Mitglieder ist, definiert sich Serbien als statusorientierte, exklusive »Kultur«, die einen selbstverständlichen Anspruch auf die Aufnahme in die EU hat. Die Konditionalitäten des Beitrittsprozesses erscheinen aus dieser Perspektive als Instrumente der Demütigung und Unterwerfung.

 

ROBERT CHR. VAN OOYEN
Krieg, Frieden und außenpolitische Parlamentskompetenz
John Lockes »föderative Gewalt« im Staatsverständnis des Bundesverfassungsgerichts

Seit der ersten »Out-of-Area-Entscheidung« im Jahr 1994 gibt das Bundesverfassungsgericht der Regierung bei Auslandseinsätzen der Bundeswehr stets so weit wie möglich freie Hand. Durch die Flexibilisierung der Verfassung sind Auslandseinsätze jetzt mit einfacher Parlamentszustimmung nahezu unbegrenzt möglich. Nach dem konservativ-etatistischen Politikverständnis des Gerichts soll die Außenpolitik als Regierungs domäne weitestgehend von parlamentarischer Kontrolle freigehalten werden.

 

HERIBERT KOHL
Where Do Trade Unions Stand in Eastern Europe Today?
Stock-taking after EU Enlargement

The transformation of formerly socialist countries in Central and Eastern Europe presented trade unions with an enormous challenge. The pressure to modernize stretched their ability to adapt and innovate in the extreme. They had to build up new structures of industrial relations in a short period of time – something that had taken Western Europe decades to develop. This led to differences in union structures and capacity-building, and to different outcomes of their distributional and representational policies.

 


REZENSIONEN / BOOK REVIEWS
Alle Rezensionen als PDF / All reviews as PDF

Sammelrezension:
Die ambivalenten Versuche, der Ausbeutung der Zukunft in Deutschland einen Riegel vorzuschieben

JULIA SCHÄFER:

Die Entscheidung des ECOFIN-Rats über das Vorliegen eines übermäßigen Defizits

RAINER HOLTSCHNEIDER / WALTER SCHÖN (Hrsg.):
Die Reform des Bundesstaates

JÜRGEN KOCKA (Hrsg.):
Zukunftsfähigkeit Deutschlands. Sozialwissenschaftliche Essays

GÜNTHER BACHMANN / VOLKER HAUFF (Hrsg.):
Unterm Strich: Erbschaften und Erblasten für das Deutschland von morgen. Eine Generationenbilanz

(Jochen Luhmann)



J. TIMMONS ROBERTS / AMY BELLONE HITE:
The Globalization and Development Reader
Perspectives on Development and Global Change
(Daniel Oppermann)


JIWEI LOU / SHUILIN WANG:
Public Finance in China
Reform and Growth for a Harmonious Society
(Matthis Kaiser)


STEPHEN MENNELL:

The American Civilizing Process
(Michael Fischer)


HEW STRACHAN:
Carl von Clausewitz, Vom Kriege
(Robin Rüsenberg)


RUPERT NEUDECK:
Abenteuer Menschlichkeit. Erinnerungen
(Ralf Altenhof)


WILFRIED VON BREDOW:
Militär und Demokratie in Deutschland
(Steve Wood)


MATTHIAS LEMKE:
Republikanischer Sozialismus
Positionen von Bernstein, Kautsky, Jaurès und Blum
(Timo Luks)


       
       
       
       
       
       
       
       
         
       
 
 
 
         
© Friedrich-Ebert-Stiftung   Redaktion/net edition: | 7/2008   Top